Begriffserklärungen

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A

Apoplex (Schlaganfall)

Ein Apolex (auch Gehirnschlag, Hirnschlag, Apoplexie, zerebraler Insult, apoplektischer Insult, Apoplexia cerebri, Ictus apoplecticus, veraltet Schlagfluss, umgangssprachlich Schlag) ist eine plötzlich auftretende Erkrankung des Gehirns, die oft zu einem anhaltenden Ausfall von Funktionen des Zentralnervensystems führt und durch kritische Störungen der Blutversorgung des Gehirns verursacht wird. (Quelle: Wikipedia)

Aufmerksamkeit

Aktive oder passive Wahrnehmungsbereitschaft mit willkürlicher oder unwillkürlicher Ausrichtung des Bewusstseins auf einen bestimmten gegebenen oder erwarteten Ausschnitt aus dem gesamten Wahrnehmungsfeld, abhängig von äußeren (z. B. Komplexität und Anzahl der Wahrnehmungsgegenstände) und inneren Faktoren (z. B. Vigilität (= Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf etwas Neues zu richten), Motivation, Intention).

Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADHS)

Bei Kindern und Jugendlichen vorkommendes Syndrom, das gekennzeichnet ist durch Kon- zentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen mit Mangel an aufgabenbezogener Ausdauer, ausgeprägte körperliche Unruhe, starken Bewegungsdrang sowie impulsives Verhalten, das oft nicht in den sozialen Kontext passt und von anderen als störend erlebt wird.


B

Basale Sinnesmodalitäten

Sinnesleistung wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen


F

Facilitierend

Führen einer Bewegung durch Richtungsweisung, eine Bewegung erleichtern, eine Bewegung bahnen.

Facio-oraler Trakt

Der facio-orale Trakt beinhaltet alle Begebenheiten (z.B. Gesichts-/ Halsbereich), der bei Störungen des Schluckvorgangs betroffen ist. Während der facio-oralen Trakt Therapie soll aber nicht nur der Schluckvorgang, sondern auch Atmung und Kommunikation des Betroffenen verbessert werden.


H

Hemiparese

Inkomplette Lähmung einer Körperhälfte während der Begriff Hemiplegie die komplette Lähmung einer Körperhälfte beschreibt (s.u.)

Hemiplegiepatienten

Patient:innen mit einer vollständigen Lähmung einer Körperhälfte.


K

Kognitive Prozesse

Kognition: Sammelbezeichnung für alle mit dem Erkennen zusammenhängenden Prozesse, z. B. Wahrnehmung, Gedächtnis, Intelligenz, Lernen, Sprache. Im weiteren Sinn beschreibt Kognition alle Prozesse der Informationsverarbeitung einschließlich Emotion und Motivation.

Körperschema

Orientierung (Vorstellung) bezüglich des eigenen Körpers; Repräsentation des eigenen Körpers, die durch kinästhetische (= Wahrnehmung von Eigen- und Fremdbewegung; beinhaltet das Erkennen von Richtungs- und Geschwindigkeitsveränderungen in Raum und Zeit und entsteht über das visuelle, auditive oder taktile Abgleichen von sich verändernden physikalischen Bedingungen), taktile und optische Reize vermittelt ist.


L

Legasthenie

Spezielle Störung der Beziehung zwischen geschriebenem Wort und dem ausgesprochenen Wort (Lese-Rechtschreibschwäche –› LRS)

Lernkompetenz

Die Kompetenz des Prozesses, der zu Vermehrung individuellen Wissens und zu anhaltender positiver oder negativer Verhaltensänderung führt, z. B. durch Konditionierung, Modell- lernen, Instruktionslernen und einsichtiges Lernen, d. h. durch kognitive Prozesse.


M

Modifizierte Form

Auf den Patienten angepasste Form.

Motorisch-funktionelle Behandlung

Maßnahmen zur Unterstützung und Begleitung von Menschen, die in ihren alltags- oder arbeitsbezogenen (z. B. psychischen, kognitiven, gestalterisch-kreativen, kommunikativen, le- benspraktischen) Fähigkeiten eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind.


N

Neurogene Störungen

Störung der Neurogenese: Neubildung von Nervenzellen aus Stamm- oder Vorläuferzellen besonders während der Embryonalentwicklung bis zur Pubertät, aber auch im Erwachsenen- alter z.B. nach Schlaganfall.

Neuronale Reproduktion

Neuronale Plastizität: Neubildung von Nervenzellen aus Stamm- oder Vorläuferzellen

Neurophysiologisches Therapiekonzept

Neurophysiologie: Teilgebiet der Physiologie (= Wissenschaft und Lehre von den normalen Funktionsabläufen in Zellen, Geweben und Organen eines Organismus), das sich mit der Funktionsweise des zentralen und peripheren Nervensystems befasst, v. a. mit der Entstehung von Aktionspotentialen (= schnelle, vorübergehende elektrische Erregung in der Zellmembran einer Zelle, die eine Erregungsweiterleitung im Nervensystem ermöglicht).

NovaVision (InVista Programm)

Die Visuelle Restriktions Therapie (VRT) von NovaVision nutzt wiederholte Lichtstimulation zur Aktivierung der beeinträchtigten Sehleistung in Bereichen mit teilweiser Schädigung (“Übergangsbereiche”), zur Stärkung der verbliebenen Sehfunktionen und der neuronalen Netzwerke. Die Patient:innen werden geschult, ihre Umgebung schnell und fortlaufend abzusuchen, ihren Blick in Richtung des blinden Gesichtsfeldes zu richten und dadurch zuvor ungesehene Objekte ins Blickfeld zu bringen. Das Konzept der repetitiven Stimulation hat sich schon bei der Wiederherstellung anderer Funktionen, z.B. der Bewegung der unteren Extremitäten nach einem Schlaganfall, als effektiv erwiesen.


O

Optische Stimulation

Optische / visuelle, sichtbare Anregung


P

Pathologischer Zustand

Krankhafter Zustand

Physiologische Bewegungsabläufe

Normale Funktionsabläufe (in Zellen, Geweben und Organen eines Organismus)


R

Rehabilitation

Nach dem Verständnis der Vereinten Nationen ein Prozess, der darauf abzielt, dass Menschen mit Behinderungen ihr optimales physisches, sensorisches, intellektuelles, psychisches und/oder soziales Funktionsniveau erreichen und aufrechterhalten, indem ihnen Hilfestellungen zur Änderung ihres Lebens in Richtung eines höheren Niveaus der Unabhäng- igkeit gegeben werden.


S

Schädel-Hirn-Traum (SHT)

Als Schädel-Hirn-Trauma (Abkürzung SHT, altgriechisch τραύμα trauma, deutsch ‚Wunde‘) bezeichnet man jede Verletzung des Gehirns aufgrund einer äußeren Ursache (Krafteinwirkung), nicht jedoch etwa damit verbundene Schädelfrakturen oder Kopfplatzwunden. Wegen der Gefahr von Hirnblutungen oder anderer Komplikationen wird für jeden Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma (auch „nur“ bei einer Gehirnerschütterung) die Beobachtung im Krankenhaus empfohlen. (Quelle: Wikipedia)

Sensorische Integrationsstörungen

Gestörte Sensorische Integration (= Umsetzung und Integration von Sinneswahrnehmungen, Verbesserung der Körperwahrnehmung, Hemmung und Abbau pathologischer Haltungs- und Bewegungsmuster, Stabilisierung sensomotorischer und perzeptiver Funktionen mit Verbesserung der Gleichgewichtsfunktion, Kompensation eingeschränkter praktischer Mögl- ichkeiten durch Verbesserung)

Sinnesqualitäten / -systeme

Im Unterschied zur Sinnesmodalität bezeichnet man als Sinnesqualität jeweils ein Subsystem der fünf klassischen Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen), so z. B. die verschiedenen Farbtönungen bei optischen Wahrnehmungen oder die verschiedenen Gerüche bei olfaktorischen Wahrnehmungen (= Geruchswahrnehmungen).

Spastik

(Auch Spastizität) krampfartig erhöhter Muskeltonus (= Spannungszustand der Muskeln), der im Gegensatz zum Rigor (= Steifigkeit der Muskulatur infolge der Erhöhung des Muskeltonus, die bei passiver Bewegung im Gegensatz zur Spastik während des gesamten Bewegungsablaufs bestehen bleibt) proportional zur Geschwindigkeit einer passiven Dehnung des Muskels zunimmt oder bei fortgesetzter Dehnung plötzlich nachlassen kann (sog. Taschenmesser- phänomen).


V

Vestibuläre Rezeptoren

Rezeptoren im Innenohr, die der Erhaltung des Gleichgewichts dienen und deren Reflexantwort von der Extremitäten- und Rumpfmuskulatur sowie den Augenmuskeln umge- setzt wird.


W

Wahrnehmungsstörungen

Organisch oder psychisch bedingte krankhaft veränderte bzw. gestörte Wahrnehmung (= komplexer Vorgang von Sinneswahrnehmung, Sensibilität und integrativer Verarbeitung von Umwelt- und Körperreizen zu Informationen), die prinzipiell alle Sinnesmodalitäten (= Sinnesleistung wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen) betreffen kann.

Wahrnehmungsverarbeitung

Der Prozess und das Ergebnis der Informationsgewinnung und -verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Körperinnern eines Lebewesens. Dies geschieht durch unbewusstes und beim Menschen manchmal bewusstes Filtern und Zusammenführen von Teil- Informationen zu subjektiv sinnvollen Gesamteindrücken.


Z

ZNS

Zentrales Nervensystem = Gehirn und Rückenmark

 

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Quellen:
Pschyrembel Online – Klinisches Wörterbuch
Wikipedia